Konzeptioneller und Konstruktiver Entwurf | 1. Semester | Wintersemester 2019/20

Die in den 1950er Jahren entstandenen Zeilenbauten sind eine der h?ufigsten Bauformen der deutschen Nachkriegsmoderne.?Nicht nur ihre?Bausubstanz ist veraltet, auch viele der Bewohner sind mit den H?usern alt geworden. Die?Geb?ude in Stuttgart-Rot wurden für eine andere Gesellschaft und für andere Bedürfnisse gebaut.?Aufgabenstellung des?Entwurfs war es, neue Wohn- und Lebensformen in den Zeilenbauten zu erm?glichen –?durch Co-Living mit einem Generationen-Mix, gemeinsam genutzte Infrastruktur, eine Aufwertung der Freir?ume und die thermische Sanierung der Geb?udehülle.

Die?Arbeit wurde von Prof. Jens Betha und?Prof. Wolfgang Grillitsch betreut.

Rachel Magee versucht den klassischen Wohnungsverband aufzul?sen. Die Bewohner k?nnen ihre Wohnungen durch Gemeinschaftszimmer in einer vorgeschalteten Struktur erweitern.

Anna-Lena Mergenthaler setzt bei ihrem Projekt auf eine Programmierung des Wohngeb?udes, die an ein Hostel denken l?sst. Ein Gerüst vor dem Haus erm?glicht dies mit einer neuen Erschlie?ung und bietet eine halb-private Zone zur Aneignung im Aussenraum.

Sarah Klumpp kombiniert neue Erschlie?ungstürme und Gemeinschaftsküchen zu einer hausübergreifenden Gro?form. Diese Z?suren verwandeln die gesamte Zeile in einen?Bauk?rper mit wechselnden r?umlichen Situationen.

Luisa Mannsperger packt das gesamte Geb?ude in eine Klimahülle. Die Idee ist nicht neu, aber Nutzungsideen für diese neu entstandenen Binnenr?ume, die als Pufferzone zwischen Aussen- und Innentemperatur fungieren, erg?nzen die Innenr?ume ideal.

Anna Aichele ?ffnet in ihrem Projekt das Wohnen für neue Aktivit?ten. ?ffentliche Funktionen werden in das private Geb?ude?geholt. Die 75-j?hrige Bewohnerin?b?ckt gerne und verkauft ihren Kuchen im Café, der Hipster tritt im Mehrzweckraum als Standup-Comedian auf und der rüstige Rentner?bietet in seiner Werkstatt?einmal w?chentlich eine Fahrrad-Sprechstunde an.

Marie Rünzi zeigt Potentiale der?Zeilen, indem sie ausgehend von den Innenr?umen mehrschichtige Raumzonen erzeugt, die Funktionsüberlagerungen erm?glichen und die Kommunikation zwischen den Bewohnern f?rdern.

Gemeinsame Interessen und Aktivit?ten verbinden Menschen. Laura Prokopczuk verr?umlicht diesen Ansatz und verleiht?dem Geb?ude durch die?Dachform?ein neues Erscheinungsbild. Dabei entstehen?sowohl eine neue Aussenform als auch Innen- und Aussenbereiche mit hohen Aufenthaltsqualit?ten.

Franziska?Ottilie Geesmann reflektiert in ihrer Arbeit konsequent den Unterschied zwischen dem Familienleben der Nachkriegszeit zur Entstehungszeit der?Geb?ude?und der heutigen Situation, die soziale?Gefüge ausserhalb der Familie immer wichtiger werden l?sst. Waren es früher einzelne Wohnungen mit kleinen Zimmern innerhalb der Wohnung, so ist?es heute eine zusammengewürfelte Hausfamilie. Der Entwurf?versucht allen ihren Raum zu geben, ein Ort an dem?zusammen gekocht, gegessen und gelacht wird.

Raphael Maier reiht kleine, private ?Mini-Lofts??entlang einer halb?ffentlichen ?Porch?. Die Küchen orientieren sich in den oberen Geschossen – durch Licht?ffnungen getrennt – entlang dieser Erschliessung und?die Wohn- und Schlafbereiche zur Gartenseite.

Konzeptioneller und Konstruktiver Entwurf | Annika Schürk, Ann-Kathrin Simon &?Judith Lapp | 1. Semester | Wintersemester 2020/21

Bei dem Projekt AddUnity von Annika Schürk, Ann-Kathrin Simon und Judith Lapp steht die Gemeinschaft im Vordergrund. Um der vorherrschenden Anonymit?t in den monotonen Zeilenbauten des Gebiets in Stuttgart Rot entgegenzuwirken, werden mit alten Best?nden neue Freir?ume kreiert.

In der Zeit zwischen dem finalen Abriss und dem Neubau des Quartiers soll mithilfe von Teilabrissen und tempor?ren Erg?nzungen eine Kommunikationsplattform geschaffen und Impulse gesetzt werden, wodurch neue M?glichkeitsr?ume entstehen.

Die Erg?nzungen in Form eines modifizierten Gerüstsystems weisen unterschiedliche Nutzungsm?glichkeiten auf und erm?glichen einen ?bergang zwischen ?ffentlichen Pl?tzen bis hin zu privaten Balkonerweiterungen. Dadurch werden die gro?zügigen Freifl?chen zwischen den Bestandsgeb?uden aktiviert, belebt und genutzt.

Das standardisierte Modul-Gerüstsystem kann durch kleine Eingriffe modifiziert werden, ohne dabei in die Struktur des Gerüsts einzugreifen. Einfache M?bel k?nnen im Zuge eines Workshops von den Bewohnern selbst gebaut werden, sodass sich jeder aktiv an dem Projekt beteiligen kann. Durch die verschiedenen Modulgr??en kann sich das Gerüst zudem optimal in H?he und Breite an die Bestandsgeb?ude anpassen.

Die Arbeit wurde von Prof. Wolfgang Grillitsch und Prof. Karsten Weigel betreut.